Apple Watch 7 im Test: Auch 2023 noch eine gute Wahl (2024)

Der große Knall blieb aus. Die Apple Watch Series 7 kam bei ihrer Vorstellung im Jahr 2021 nicht mit einem neuen Gehäuse. Sie hatte im Vergleich zur Apple Watch Series 6 keine neuen Sensoren und ist auch der aktuellen Apple Watch Series 8 nur in wenigen Punkten (es gibt etwa keinen Temperatursensor) unterlegen. Lohnt sich also der Kauf der Apple Watch Series 7 auch 2023 noch? Wir haben diesen ursprünglich zum Release der Apple Watch 7 erschienenen Testbericht noch mal überprüft und sagen euch, ob ihr 2023 die Apple-Smartwatch kaufen solltet und wo ihr sie noch findet.

In unserer Smartwatch-Bestenlise findet ihr Alternativen, zumal der iPhone-Erfinder inzwischen nicht nur die Apple Watch 8 (Testbericht) sondern auch die Apple Watch Ultra (Testbericht) ins Programm genommen hat.

Wir gehen in diesem Testbericht auf die Unterschiede und die wesentlichen Neuerungen der Apple Watch 7 im Vergleich zur aktuell nicht mehr empfehlenswerten Apple Watch 6 ein. Da es bei den Gesundheitsfunktionen wie Puls- und Blutsauerstoffmessung keinen Unterschied gibt, verweisen wir als Einstieg auf den Test der Apple Watch 6, vor allem, wenn ihr gerade erst damit beginnt, euch für die Apple Watch zu interessieren.

Die Unterschiede zwischen Apple Watch 7 und Apple Watch 8

Besserer Schutz vor Staub, Wasser und Kratzern

Nach wie vor ist die Smartwatch von Apple bis zu einer Tiefe von 50 Metern wasserdicht. Wie einige andere Apple Watch-Generationen trumpft sie mit IPX6-Schutz auf.

Wie üblich unterscheidet Apple beim Displayglas zwischen den günstigeren Modellen mit Aluminiumgehäuse und den teureren Edelstahl- und Titan-Varianten. Letztere haben ein sorgenfreies Saphirglas verbaut.

Wir hatten im Laufe der Jahre sowohl Modelle mit Saphirglas als auch mit Apples Ion-X-Glas im Dauereinsatz. Kratzer zeigten sich ausschließlich bei den günstigeren Varianten. Unsere jetzt für den Test der Apple Watch 7 abgelegte Apple Watch Series 6 war nach einem Jahr Einsatz rund um die Uhr kratzerfrei - das gilt sowohl fürs Display als auch für das Gehäuse.

Unser Testmodell der Apple Watch Series 7 verfügt über ein 45-Millimeter-Aluminium-Gehäuse und somit nicht über ein Saphirfrontglas. Apple spricht vom bislang "stärksten, bruchgeschützten Frontglas". Es sei am dicksten Punkt 50 Prozent mächtiger als bei der Apple Watch Series 6.

Mittlerweile begleitet uns die Uhr seit deutlich über einem halben Jahr und wir können bestätigen, dass bei Apple "bruchgeschützt" auch "kratzfest" bedeutet. Über die ganze Zeit hat der Bildschirm keinen einzigen Kratzer abbekommen.

Wie ein Infinity Pool - das Display

Apple hat es zuletzt beim iPad Mini und den neuen MacBook Pro-Modellen so gemacht. Auch bei der Apple Watch führt im Wesentlichen eine Reduzierung der Bildschirmränder zu mehr Bildschirminhalt. Bringt das was? Und ob!

Es sind zwar nur wenige Millimeter, doch der Blick aufs vergrößerte Display ist angenehm. Dies ist zum Teil auf die lichtbrechenden Kanten der Uhr zurückzuführen. Der Effekt fällt uns vor allem beim Scrollen von Inhalten mit Hilfe der Digitalen Krone auf. Am Ende des Mini-Bildschirmes scheinen Inhalte bergab zu fließen, fast wie bei einem Infinitypool.

Exklusive Watchfaces

Ein echter Wow-Moment: Wir können uns gut erinnern, wie sehr wir das größere Display der Apple Watch Series 4 im Vergleich zur Series 3 begrüßt haben. Plötzlich passten Unmengen an Informationen auf ein vergleichsweise winziges Display:

Aktuell ist es 17 Grad Celsius. Die Tageshöchsttemperatur wird bei 21 Grad liegen, in der Nacht kühlt es ab bis auf sieben Grad Celsius. Der Wind weht gerade mit 16 km/h aus südwestlicher Richtung. Draußen ist es bewölkt mit ein wenig Sonne. Du hast für den heutigen Tag keine anstehenden Termine, doch in 4,5 Minuten solltest du den Teebeutel aus der Kanne nehmen. Der Puls (68 BPM) wurde zuletzt vor vier Minuten gemessen. Bis jetzt hast du 193 Aktivitätskalorien verbrannt, hast dich 27 Minuten am Stück bewegt und seitdem du wach bist, bist du in vier von fünf Stunden mindestens einmal kurz aufgestanden. Ich werde dich in drei Stunden daran erinnern, dass du den Brief zum Briefkasten bringen wolltest. Es ist Donnerstag, der 27. September, auf die Millisekunde genau 12:24 Uhr."

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Aus unserem Testbericht zur Apple Watch Series 4

Beim Sprung von 6 auf 7 fällt dieser Wow-Moment deutlich nüchterner aus. Apple hilft ein wenig nach und präsentiert digitale Zifferblätter (Watchfaces), die nur auf der neuen Apple Watch laufen. Da sie den Platz voll ausnutzen, lautet die offizielle Begründung.

Zu diesen Zifferblättern gehört Modular Duo. Hier finden nun zwei große Komplikationen untereinander Platz. Praktisch, indes kein Grund für Jubelausbrüche. Ebenfalls neu ist das Zifferblatt "Kontur", das im Prinzip genauso gut auf kleineren Anzeigen funktionieren würde. Diese beiden Zifferblätter allein sollten und werden wohl niemanden zu einem Wechsel bewegen.

Optimierte Benutzeroberfläche und QWERTZ-Tastatur

Wie die Apple Watch Series 3, Apple Watch SE und Apple Watch Series 6 lief das Testgerät ursprünglich mit watchOS 8. Inzwischen ist Apple bei watchOS 9.3 angekommen, das von der Apple Watch 7 unterstützt wird. Bei der Apple Watch Series 7 nutzte der Hersteller den gewonnenen Displayplatz, um Änderungen bei der Bedienoberfläche durchzuführen.

Apple Watch Series 7 in Bildern

Apple präsentiert die neue Apple Watch 7. Wie die neue überarbeitete Smartwatch aussieht und was sie euch bietet, seht ihr hier.

Es finden sich jetzt größere Schaltflächen bei System-Apps wie der Stoppuhr, dem Taschenrechner oder bei der Eingabe des numerischen Codes. Das ist nett, aber nicht revolutionär, zumal watchOS auch für die älteren Apple-Smartwatches Vergrößerungsmöglichkeiten bei Text anbietet.

Wirklich praktisch ist die eingebaute Bildschirmtastatur, die auf der Series 7 Premiere feierte. Beim Antworten von Nachrichten könnt ihr bei der neuen Uhr auf eine vollständige QWERTZ-Tastatur zugreifen und Antworten nicht nur Einsprechen oder Buchstabe für Buchstabe kritzeln, sondern auch tippen.

Schnelles Laden, aber keine bessere Akkulaufzeit

Die vergleichsweise geringe Akkulaufzeit stand bei der Apple Watch von Anfang an in der Kritik. Über 11.000 Leser und Leserinnen haben bei unserer Umfrage zu den meist gewünschten Features der Apple Watch 7 teilgenommen. Eine längere Akkulaufzeit steht auf Platz 1. Die Apple Watch Series 7 hat diesbezüglich leider keine Neuerungen zu vermelden. Noch immer reicht der Strom den ganzen Tag - obwohl ein etwas größerer Akku verbaut wurde, wie wir im Teardown erfahren haben. Wer trainiert und dabei die GPS- und Pulsmesser-Funktion nutzt, muss jeden Abend nachladen. Das kann die 2022 vorgestellte Apple Watch Ultra besser.

Oder ihr hängt die Smartwatch zwischendurch immer wieder mal ans mitgelieferte, magnetische Ladegerät. Das lohnt sich bei Generation 7, denn die neue Apple Watch tankt schneller Strom als die Vorgänger. In einer Dreiviertelstunde ist eine leere Apple Watch 7 laut Apple zu 80 Prozent geladen. Im Test haben wir unsere auf sechs Prozent entladene Uhr binnen 40 Minuten zu 80 Prozent gefüllt.

Apple Watch 7 mit oder ohne LTE?

Egal ob mit 41- oder 45-Millimeter-Gehäuse, ob Aluminium, Edelstahl oder Titan - alle Varianten der Apple Watch 7 gibt es sowohl mit als auch ohne LTE-Konnektivität. Möchtet ihr vollkommen unabhängig von eurem iPhone mit eurer Apple Watch online gehen oder telefonieren, kommt ihr um ein Modell mit Mobilfunk-Support also nicht herum.

Es gibt aber drei Dinge, die ihr in eure Kaufentscheidung mit Einfließen lassen solltet. Zum einen wirken sich die Aktivitäten sowie die Verbindung mit einem Mobilfunknetzwerk negativ auf die Akkulaufzeit der Uhr aus, zum anderen kosten diese Modelle einiges mehr. Außerdem kann es sein, dass ihr einen neuen Tarif benötigt, um diese Funktion der Uhr überhaupt nutzen zu können.

Apple Watch 7 kaufen: Die Marktlage 2023

Apple rief für die Smartwatch zum Marktstart eine unverbindliche Preisempfehlung ab 429 Euro auf. Diese stieg je nach Material und Ausstattung auf bis zu 929 Euro an. Im Frühjahr 2023 gibt es die Apple Watch Series 7 nicht mehr offiziell beim Hersteller zu kaufen, aber im Netz finden sich zahlreiche Händler, die noch Restbestände haben, Bei Media Markt etwa könnt ihr die Apple Watch 7 zum Preis von 399 Euro kaufen. Modelle mit eingebautem Mobilfunk gibt es schon für 459 Euro. Die Apple Watch Series 8 ist ein gutes Stück teurer (bei Apple ab 499 Euro beziehungsweise 619 Euro). Klarer Fall - wer auf die Unfallerkennung und den Temperatursensor verzichten kann, ist auch heute noch gut mit der Apple Watch 7 beraten!

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Brauche ich wirklich eine / diese Smartwatch?

Wer bereits eine Apple Watch 4 oder neuer besitzt, kann sich das Upgrade auf die Series 7 sparen. Der Sprung von der Series 3 hingegen ist gewaltig, wie der Wechsel vom iPhone 8 aufs iPhone 13 Pro. Anfangs belächelt hat Apple es mit den Jahren verstanden, eine schlüssige und im Alltag wertvolle Mischung aus Fitness-Tracker, Uhr und Smartphone-Verlängerung zu schaffen, die kaum jemand missen will, der sie einmal ausprobiert hat. Vom digitalen Auto- oder Hotelschlüssel über Schwimmhilfe bis hin zum Übersetzer - es ist schon bemerkenswert, was die Smartwatch im Alltag alles drauf hat.

Das ist uns sonst noch aufgefallen

• Trotz leicht veränderter Gehäusegrößen sind alte Armbänder zur Apple Watch 7 kompatibel.
• Das zum Lieferumfang gehörende Ladekabel weist nun einen USB-C-Anschluss auf.
• Manche Smartwatches, etwa von von Samsung haben einen Browser. Darauf müsst ihr bei der Apple Watch verzichten.